Donnerstag, 29. September 2016

Benjamin Monferat: Welt in Flammen

Der Orient-Express – um kaum einen Zug ranken so viele Mythen wie um den legendären Luxuszug, der von 1883 an über Jahrzehnte Paris mit Istanbul (damals Konstantinopel) und anderen osteuropäischen Zielen verband. Der Orient-Express wurde gern als "König der Züge, Zug der Könige" bezeichnet. Die Reise im Orient-Express diente häufig als Inspiration zu verschiedensten Romanen und Verfilmungen, so auch bei dem Roman „Welt in Flammen“ von Benjamin Monferat.
Quelle: Rowohlt


Worum geht es in diesem Roman?
Es ist nicht irgendeine Reise, sondern die letzte Reise, auf die sich der Orient-Express begibt. Wir befinden uns im 2. Weltkrieg. Die Route des Orient-Expresses quer durch Europa wird aufgrund der Kriegswirren in Kürze eingestellt werden. Die Deutschen sind bereits in Frankreich einmarschiert und stehen kurz vor Paris. Am Bahnhof Gare de L'Est finden sich unzählige Charaktere ein, die die Fahrt im Orient-Epress aus den unterschiedlichsten Motiven antreten wollen. 
"Alexej sah starr gegen die Wand, auf die hellen Einlegearbeiten im dunklen Holz, die in jedem der Abteile minimal variierten, jede von ihnen ein Kunstwerk für sich. Verziert und gekünstelt. Der letzte Überrest der in Todeskrämpfen zuckenden Alten Welt. Der Orient Express war in Bewegung, versuchte der Vernichtung zu entkommen, die über Europa hereinbrach." (S. 277) 
In dem Zug befinden sich:
  • die Jüdin Eva, die diese Reise als letzte Chance ansieht, sich vor den Deutschen in Sicherheit zu bringen. Bis vor Kurzem war sie die Geliebte von Carol von Carpathien, einem Balkanfürsten, der sich mit seinem Tross ebenfalls im Zug befindet.
  • Carol von Carpathien, vertriebener König im Exil, der seine Geliebte Eva in Paris zurücklassen wollte, weil er seinen Königspflichten in seinem Land nachkommen muss. Die Chancen stehen gut, dass er den carpathischen Thron zurückgewinnt. Denn das Land steht kurz vor der Rückeroberung durch königstreue Gruppen.
  • die russische Adelsfamilie Romanow, vor einigen Jahren von den Kommunisten aus ihrer Heimat Russland vertrieben und seitdem ständig auf der Flucht, auf der Suche nach Asyl und nach neuer Macht.
  • der amerikanische Milliardär Paul, frisch verheiratet. Seine Ehefrau Vera ist deutlich jünger als er. Trotz Kriegswirren haben sich die beiden zu einer Lustreise im Orient-Express entschlossen.
  • ein amerikanischer Student mit deutschen Wurzeln (wobei die Wurzeln tiefer gehen als vermutet)
  • ein Engländer, very British, den man sich auch gut in einem Agatha Christie Film vorstellen kann
  • ein russischer Student
  • französische Diplomaten
  • ein Vertreter des Vatikans
  • ein Yogi
Ein Teil der Personen hat die Reise in Paris angetreten. Einige Personen steigen erst im Verlauf der Reise quer durch Europa hinzu. Tatsächlich sind einige der an Bord befindlichen Passagiere in der Geheimdienstbranche tätig: Russen, Engländer, Franzosen, Deutsche in geheimer Mission … nahezu jede europäische Organisation ist hier vertreten. Und alle verfolgen die unterschiedlichsten Verschwörungspläne. Manchmal lassen sich diese Pläne miteinander in Einklang bringen. Doch meistens sind sie kontrovers und sorgen für „Sprengstoff“.
"Niemand in diesem Zug war, was er zu sein schien, ganz gleich wie harmlos er wirkte." (S. 224)

Donnerstag, 22. September 2016

Fiona Kidmann: Jean Batten, Pilotin

Schon mal in einer Moth gesessen? Oder in einer Vega Gull? Wahrscheinlich nicht. Es handelt sich hierbei um Flugzeuge aus den 30er Jahren. Diese herrlichen Knatterkisten, die so wenig mit den modernen Flugzeugen unserer Zeit gemein haben. Aber dank Fiona Kidman hat man als Leser nun die Möglichkeit, neben Jean Batten, der Greta Garbo der Lüfte aus den 30er Jahren, im Cockpit dieser alten Schätzchen Platz zu nehmen, Miss Batten auf ihren Flügen zwischen den Kontinenten zu begleiten und so ganz nebenbei noch ein paar Flugrekorde zu brechen. So fühlt es sich zumindest an, wenn man in diesem wundervollen Roman um eine Ikone der Fluggeschichte abtaucht.
Klappentext:
Allein von England nach Neuseeland fliegen, als allererster Mensch überhaupt: Das war ihr Traum. Wie schafft man das, wenn man zwar einen eisernen Willen, aber kein Geld hat? Wenn fast niemand glaubt, dass es gelingen kann? Und wenn man eigentlich Konzertpianistin werden soll? Davon handelt Fiona Kidmans Roman über die neuseeländische Pilotin Jean Batten (1909 bis 1982). 1936 gelang ihr diese Pioniertat, und sie wurde mit einem Schlag die berühmteste Neuseeländerin ihrer Zeit...

Jean Batten ist 1909 in Neuseeland zur Welt gekommen, als Jüngstes von 3 Kindern. Ihre Mutter Nellie, mit einem Hang zu Theater und Schauspielkunst, hat ihr künstlerisches Talent zugunsten von Mann und Kindern auf Eis gelegt. Aber sie hat immer noch ihre Träume und sieht in Tochter Jean die Möglichkeit, diese Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Nellie ist diejenige, die den Traum vom Fliegen in den Kopf ihrer Tochter einpflanzt, sehr zum Unwillen von Vater Fred, der sich für seine Tochter einen für eine Frau angemessenen Lebensweg wünscht.
"Ihre Musiklehrerin sagte, sie habe das Zeug zu einer großen Konzertpianistin; die Tanzlehrerin überlegte, ob Jean nicht nach England gehen sollte, um an der Royal Scholl of Ballet zu studieren. Der Stenolehrer, ein junger Mann mit dünnem Bart, fand, sie würde eine exzellente Sekretärin für einen Mann abgeben, und wurde rot, als sie entgegnete, in Zukunft würden Frauen vielleicht auch Sekretärinnen brauchen." (S. 76)
Die Ehe zwischen Nellie und Fred ist zerrüttet. Fred ist ein Schürzenjäger. Ein Zeit lang duldet Nellie dies. Doch irgendwann erträgt sie sein Fremdgehen nicht mehr und trennt sich von ihm. Von ihren Kindern nimmt sie nur Jean mit, zu ihren Söhnen John und Harold fehlt ihr der Bezug. Sie sieht sie als Ebenbild ihres "verkommenen" Vaters. Das zukünftige Verhältnis zu Fred steht unter ständiger Spannung. Ein wesentlicher Streitpunkt ist die finanzielle Unterstützung durch Fred. Sowohl Nellie als auch Fred haben den Anspruch, Jean die bestmögliche Erziehung für eine Dame zu ermöglichen: Klavierunterricht, Ballett, renommierte Mädchenschule ... an allem wird gespart, nur nicht an Jeans Erziehung. Aber die finanzielle Unterstützung durch Fred reicht einfach nicht aus. So leben Mutter und Tochter in ihren eigenen heruntergekommenen 4 Wänden oft von der Hand in den Mund, nur nach Außen versuchen sie, den Anschein von Wohlstand aufrechtzuerhalten.

Sonntag, 18. September 2016

Ein Tag auf der text & talk - Messe der unabhängigen Verlage NRW

Wer meinen Blog schon länger besucht, wird längst festgestellt haben, dass ich gerne Indie lese. Ich bin ständig auf der Suche nach Neuem, und gerade die Szene der unabhängigen Verlage bietet ein unerschöpfliches Potenzial an außergewöhnlichem Lesestoff. Viele dieser Verlage haben sich spezialisiert und konzentrieren sich mit ihrem Programm auf bestimmte Themengebiete. Die Schwierigkeit, die diese unabhängigen Verlage vereint, ist das Problem der geringen Wahrnehmung durch den Leser. Eine aufwändige Werbemaschinerie kann sich nur ein Verlag leisten, der ein großes Marketingbudget hat. In der Regel sind dies die konzerngeführten Verlage.

Eine Veranstaltung, wie die text & talk, die gestern in Düsseldorf stattgefunden hat, ist daher ein sinnvoller Weg, um das Programm unabhängiger Verlage in die Öffentlichkeit zu tragen.

Wieviele unabhängige Verlage es in Deutschland gibt, ist kaum feststellbar, da die Statistik keinen Unterschied zwischen den beiden Verlagsgruppen macht. Um eine kleine Vorstellung zu bekommen, welches Potenzial im deutschen Indiebook-Verlagswesen vorhanden ist, empfehle ich einen Blick auf die Liste unabhängiger Verlage auf dem Hotlistblog. Der Hotlistblog befasst sich mit der alljährlichen Vergabe des Hotlist-Preises, der ausschließlich unabhängigen Verlagen vorbehalten ist. Aber selbst die Verlagsliste auf dem Hotlistblog erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Insofern wundert es nicht, dass bei der gestrigen Messe in Düsseldorf nur ein Bruchteil der unabhängigen Verlage vertreten war, schwerpunktmäßig Verlage mit Sitz in NRW.

Ich hatte das große Vergnügen, hochinteressante Gespräche mit einigen Verlegern zu führen. Alle, mit denen ich gesprochen habe, hatten eines gemeinsam: ihre Leidenschaft für ihren Beruf und ihre mitreißende Begeisterung für ihr Verlagsprogramm. Ich möchte an dieser Stelle einige Verlage hervorheben, um deutlich zu machen, was für Leseperlen bei einigen zu entdecken sind:

Der Alawi-Verlag, der ausschließlich Werke arabischer Autorinnen veröffentlicht und somit eine Brücke zwischen der europäischen und arabischen Kultur schlägt. Insgesamt hat der Alawi-Verlag gerade mal 9 Titel im Programm, doch die zeugen alle von hoher Qualität. Frau Alawi konnte mir gestern einen interessanten Einblick in das Programm vermitteln. Man merkt, dass das Verlegerehepaar hinter seinen Autorinnen steht. Mit den meisten verbindet sie ein freundschaftliches Verhältnis. Nach meinem Gespräch mit Frau Alawi bin ich überzeugt, dass die verlegten Werke allesamt mit Herzblut geschrieben sind.

Der cass verlag, der sich auf die Veröffentlichung herausragender japanischer Belletristik und Kriminalliteratur spezialisiert hat. Viele Titel aus dem Verlagsprogramm sind in Japan bereits prämiert worden und auch das deutsche Feuilleton hat bereits den einen oder anderen Titel für sich entdeckt und wohlwollend besprochen. Der cass verlag legt großen Wert auf erstklassige Übersetzung und besondere Ausstattung der Bücher. Auch hier konnte mir die Verlagsleitung, Frau Dr. Cassing, einen hervorragenden Überblick über das Programm verschaffen und mich mit ihrer Begeisterung anstecken.

Der Weidle Verlag, dessen Programm sehr vielfältig ist: Literatur der 20er und 30er Jahre, Autobiografien, Sachbücher, Exilliteratur etc. etc. Da ist einiges vorhanden, was in mein Beuteschema passt. Und man kann sicher sein, dass Bücher die aus dem Hause Weidle kommen von hoher Qualität zeugen, wie bereits mehrfache Auszeichnungen beweisen: Krimi-Bestenliste der ZEIT, Bestenliste des SWR, Hotlist-Gewinner 2013, ... Eines der Bücher, das im letzten Jahr auf der Frankfurter Buchmesse große Beachtung gefunden hat - Pulang von Leila S. Chudori - stammt ebenfalls aus dem Hause Weidle. Und auch das aktuelle Programm hält einige Highlights bereit. So lese ich momentan den Roman "Jean Batten, Pilotin" der Neuseeländerin Fiona Kidman. Ein beeindruckender Roman über die neuseeländische "Garbo der Lüfte", die in den 30er-Jahren, der Pionierzeit der Luftfahrt, etliche Flugrekorde geknackt hat. Meine Rezension zu diesem Buch folgt in Kürze.

Und last but not least, der Lilienfeld Verlag, der sich selbst als "Verlag für Entdeckungen" bezeichnet. Der Lilienfeld Verlag konzentriert sich dabei auf "Texte die faszinieren, amüsieren oder ergreifen sollen: Junggebliebenes aus alten Zeiten, Funde aus Archiven und ab und zu auch Allerneuestes."
Ein Bereich des Lilienfeld Verlages, der es mir angetan hat, ist die Reihe "Lilienfeldiana", in der seltene literarische Entdeckungen in besonders schöner Ausstattung präsentiert werden. Da trifft man auf Werke, die in Deutschland bisher unbekannt waren, aber in ihrem jeweiligen Heimatland einen Namen hatten und immer noch haben. Die Reihe "Lilienfeldiana" bildet jedoch nur einen Bruchteil des Gesamtprogramms. Dieses Programm zeichnet sich durch Vielfalt aus. Ein Blick auf die Buchliste lohnt sich allemal. Der Verleger Axel von Ernst konzentriert sich bei seiner Arbeit nicht nur auf das eigene Verlagsprogramm, sondern er widmet einen Großteil seiner Zeit der Szene der unabhängigen Verlage und deren Vermarktung. So ist er seit einigen Jahren für die Organisation der Hotlist verantwortlich und freut sich für jeden Verlag, der es schafft, einen der begehrten 10 Plätze zu ergattern. Nun sollte man meinen, dass der Lilienfeld Verlag mit seinem Programm und seinen Kontakten, gute Chancen hat, bei der Hotlist ganz vorne dabei zu sein. Falsch gedacht. Nicht, dass das Bücher aus dem Verlagsprogramm nicht das Zeug für einen der vorderen Plätze hätten. Doch als Organisator beteiligt sich Axel von Ernst mit seinem Lilienfeld Verlag nicht an diesem jährlichen Wettbewerb. Seine Tätigkeit für das unabhängige Verlagswesen ist demnach "ehrenamtlich" und ich ziehe meinen Hut vor soviel Engagement.

Alles in allem war die Messe text & talk eine sehr gelungene Veranstaltung. Ich hoffe, dass ich mit meinem Bericht den einen oder anderen Leser dazu bewegen kann, sich intensiver mit den Programmen der unabhängigen Verlagen zu beschäftigen. Verdient hat es diese Verlagsszene mit ihrer herausragenden Arbeit auf jeden Fall.

© Renie



Donnerstag, 15. September 2016

Clemens Böckmann, Shyan Siow (Ill.): Wahrscheinlich war es anders

Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Mittlerweile lebe ich in einer Großstadt, fahre aber immer wieder gern in meine alte Heimat. Ich schau bei alten Nachbarn vorbei und freue mich, wenn ich zufällig Schulfreunden begegne, die auch gerade zu Besuch sind. Ich lasse mich von Muttern bekochen und schwelge in Erinnerungen. Und ehe man es sich versieht, kommt irgendwann der Moment, in dem die Frage gestellt wird "Weißt du noch?". Dies ist dann der Beginn einer dieser herrlichen Geschichten von früher, in denen man sich so wundervoll verlieren kann.

In dem wundervoll illustrierten Buch „Wahrscheinlich war es anders“ von Clemens Böckmann und Shyan Siow (Ill.) geht es um solch eine Geschichte. 


(Quelle: Kirchner Kommunikation)


Buchbeschreibung
Ein merkwürdiger Gast soll das norddeutsche Dorf besucht haben.
Ein schwerfälliges Tier, das in aller Seelenruhe Äpfel vom Baum des Nachbarn gefressen hat. Oder waren es Birnen? ein tier, so groß, dass es von allen übersehen wurde. Oder war schlicht niemand da, der es hätte sehen können? Nur eines ist sicher, wenn es um diesen Elefanten geht: Sicher ist nichts, denn wahrscheinlich war es anders.


Jeder kennt das: Gerüchte, die zum Selbstläufer werden. Eine unglaubliche Geschichte wird erzählt, jeder hat etwas dazu beizutragen. Komischerweise hat jeder die Geschichte irgendwie anders erlebt. Und so gibt jeder seinen „Senf“ dazu. Und am Ende haben wir zwar eine wundervoll ausgeschmückte Geschichte. Nur ob das Erzählte tatsächlich so passiert ist, bleibt zu bezweifeln. Aber schön war es trotzdem, darüber zu reden.
"Jansens waren schon immer erfinderisch, wenn es ums Arbeiten ging. 
Der Alte brauchte auch immer Geld. So eine Leidenschaft ist halt teuer. 
Um wieder zu arbeiten, kam der jedenfalls nicht. Denn außer ein paar vermeintlichen Spuren zu hinterlassen und ein bisschen Schweinefutter zu essen, hat er nichts gemacht. 
Das hätte er sich auch sparen können. 
Funke behauptet, seine Schweine hätten danach Alpträume gehabt. 
Als ob Schweine Träume hätten. 
Wer weiß. 
Mir wurde es immer so gesagt." (S. 28)

In der vorliegenden Geschichte geht es um den denkwürdigen Tag, als ein Elefant in einem norddeutschen Dorf auftauchte. Als Leser verfolgt man ein Gespräch zwischen mehreren Dorfbewohnern, die an diesem Tag dabei waren … oder auch nicht dabei waren. Auf jeden Fall haben sie eine Meinung zu den Geschehnissen, auch wenn diese auf Hörensagen basieren könnte. Das ist sehr amüsant, zumal hier Dorftratsch in Reinkultur präsentiert wird und man schnell feststellt, dass Erinnerungen seltsame Wege gehen können. Jeder Gesprächsteilnehmer präsentiert seine Version der Geschichte als die einzig Wahre und die Erinnerungen der anderen werden angezweifelt.

Begleitet wird das Gespräch von den wundervollen Illustrationen von Shyan Siow. Die Abbildungen sind in Grautönen gehalten und wirken sehr detailliert. Die Zeichnungen strahlen eine unglaubliche Schlichtheit und Zartheit aus. Dabei konzentrieren sie sich auf den Helden der Geschichte: der Elefant. In jedem Bild steht dieser Elefant im Mittelpunkt.  Dorfbewohner sind nicht zu sehen, dafür einige der tierischen Bewohner. Allein schon die Idee, einen Elefanten in eine menschenleere Umgebung zu verfrachten, wirkt sehr komisch und grotesk. Trotz der Tiere wirkt das Szenario einsam und nahezu ausgestorben. Man stellt sich immer wieder die Frage: „Aber wo sind denn alle hin?“. Der Elefant scheint auf der Suche nach etwas zu sein, das er nicht findet. Von den Zeichnungen geht daher eine Traurigkeit aus, die den Leser in eine melancholische Stimmung versetzt. 
(Auszug aus dem Buch, Seite 19)

Dieses Büchlein, mit seinen gerade mal 40 Seiten, ist für Leser ab 8 Jahren geeignet. Man bekommt ein Kind ganz einfach dazu, sich für dieses Buch zu interessieren. Ich habe meinem Sohn erzählt, dass der Buchrücken sich anfühlt wie Elefantenhaut und schon war er fasziniert. Denn es ist tatsächlich so: der Einband besteht aus geprägtem Skinflex, das an die Struktur einer Elefantenhaut erinnert. Kinder konzentrieren sich bei diesem Buch auf die Zeichnungen, lassen sich von ihnen verzaubern und löchern einen mit Fragen über den einsamen Elefanten. Mit dem Text selbst können sie meines Erachtens nicht viel anfangen, weil sie durch die unterschiedlichen Varianten in der Geschichte und deren Gesprächscharakter verwirrt werden. Dadurch empfiehlt sich ein gemeinsames Lesen und Anschauen dieses Buches. Und am Ende stellt man fest, dass sowohl Kind als auch Erwachsener einen riesengroßen Spaß daran haben, die Geschichte weiter auszuschmücken und der Fantasie freien Lauf zu lassen.

Fazit:
Eine amüsante Geschichte, die sich immer mehr zum Selbstläufer entwickelt und daher großen Spaß macht. Unterstützt wird die Handlung dabei von sehr detaillierten und feinen Zeichnungen, die für sich genommen, dieses Buch schon zu einer Besonderheit machen. Ein tolles Buch für die Familie, das eindeutig dazu einlädt, die erzählte Geschichte weiter zu spinnen.

© Renie

Wahrscheinlich war es anders von Clemens Böckmann und Shyan Siow (Ill.), erschienen in der Edition Büchergilde
Erscheinungsdatum: 15. September 2016
ISBN ISBN 978-3-86406-073-1


Über Clemens Böckmann:
Clemens Böckmann wurde in Düsseldorf geboren und wuchs zwischen Frankfurt und Norddeutschland auf. Er studiert Sprache und Gestalt bei Professor Oswald Egger an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Wahrscheinlich war es anders ist seine erste Veröffentlichung. (Quelle: Edition Büchergilde)

Über Shyan Siow:
Shyan Siow, geboren 1980 in Kuala Lumpur, studierte Kommunikationsdesign an der Muthesius Kunsthochschule Kiel und Chinesische Linguistik und Literatur an der Zhejiang Universität in China. Sie arbeitet freiberuflich als Illustratorin und Künstlerin, wobei sie spielerisch ihre Grenzen und Freiheiten austestet. Elemente des Westens und des asiatischen Ostens bereichern ihre Werke. (Quelle: Edition Büchergilde)




Donnerstag, 8. September 2016

Elizabeth Strout: Bleib bei mir

Es gibt Schriftsteller, deren Namen mir nahezu überall begegnen. Bücher dieser Schriftsteller befinden sich natürlich auch auf meinem SuB. Ich nehme mir ständig vor, endlich eines dieser Bücher zu lesen. Aber immer kommt mir ein anderes Buch dazwischen. Elisabeth Strout ist so eine Schriftstellerin. Die Pullitzer-Preisträgerin von 2009 habe ich schon geraume Zeit im Blick. Der Roman „Bleib bei mir“ lag schon seit langem auf meinem SuB. Aber irgendwie hatte mich bisher dieser doch sehr kitschige deutsche Titel dieses Romans abgeschreckt. Jetzt habe ich diesen Roman endlich doch gelesen. Und ich muss gestehen, dass es mich jetzt ein wenig ärgert, dass ich nicht schon früher zu einem der Bücher von Elizabeth Strout gegriffen habe.

In dem Roman „Bleib bei mir“, der im Jahre 2014 in Deutschland veröffentlicht wurde (Originaltitel: Abide with me*, erstmalig erschienen in 2005) , geht es um Folgendes:


In einer Kleinstadt im einsamen Norden der USA hat Pastor Tyler Caskey nach dem tragischen Tod seiner Frau das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er hadert nicht nur mit sich und der Welt, sondern zweifelt auch an Gott und seinem Glauben. Und in der Gemeinde, in der er bis dahin geliebt und geachtet war, fragen sich immer mehr Leute, ob Tyler sich nicht zu sehr gehenlässt in seinem Schmerz… Mit unnachahmlicher Leichtigkeit und großer Menschenkenntnis zeichnet Elizabeth Strout das Porträt einer ganz gewöhnlichen Kleinstadt. Und sie erzählt von Menschen wie du und ich, von ihren Stärken und Schwächen, von ihrer Warmherzigkeit und Freundlichkeit, aber auch von ihrem Misstrauen und ihrer Engstirnigkeit. (Quelle: Random House/Luchterhand)

Der Roman setzt ca. 1 Jahr nach dem Tod von Tylers Frau Lauren ein. Der Leser erfährt, wie Tyler seinen Alltag meistert. Die jüngste Tochter wächst bei seiner Mutter auf. Die ältere befindet sich in seiner Obhut. In Rückblicken erinnert sich Tyler an seine Ehefrau, die Zeit des Kennenlernens, ihre gemeinsame Ehe und das Verhältnis zu seinen Schwiegereltern.
"Vielleicht war es das, mehr noch als alles andere, was seine anhaltende Beliebtheit in der Gemeinde ausmachte: diese Momente plötzlicher Ratlosigkeit, fundamentaler Verunsicherung. Gerade angesichts seiner sonstigen Beherrschtheit, der sanften, zerstreuten Ergebenheit, mit der er sein Unglück trug, erlaubten es diese Augeblicke offen eingestandenen Nicht-weiter-Wissens den Menschen - besonders den Frauen, aber keineswegs nur ihnen -, ihren Pastor als jäh und ungeahnt verwundbar zu sehen, was ihn die restliche Zeit nur umso stoischer erscheinen ließ. Heldenhaft fast schon." (S. 18)

Sonntag, 4. September 2016

Louise de Vilmorin: Der Brief im Taxi

Was steht nur in dem Brief, den Cécilie, die Protagonistin aus Louise de Vilmorins zauberhaftem Roman "Der Brief im Taxi", verloren hat und deshalb völlig aus der Bahn geworfen wird? Eine Frage, die erst zum Schluss des Buches beantwortet wird. Aber, ob die Antwort der Wahrheit entspricht? Wirklich sicher bin ich mir nicht.

Quelle: Dörlemann

Worum geht es in diesem Roman?
Cécilie ist eine hinreißend unkonventionelle Dame, die in ihrer Bücherhöhle, liebevoll Ali Baba genannt, ihre Tage größtenteils mit dem Schreiben von Artikeln, Reiseberichten und Drehbüchern verbringt. Sie ist verheiratet mit Gustave, einem Bankier, der seine Karriere stetig vorantreibt.
Als Cécilie die Geliebte ihres Bruders Alexandre zum Bahnhof begleitet, rutscht ihr im Taxi unglücklicherweise ein geheimnisvoller Brief aus der Tasche. Und die Geschichte nimmt ihren Lauf. (Quelle: Dörlemann)

Cécilie ist eine Protagonistin, die mir mit den ersten Sätzen schon ans Herz gewachsen ist. Denn Cécilie lacht über das Leben und die Pariser Gesellschaft. Und als Leser lacht man gern mit. Kaum zu glauben, dass jemand, der solch ein herzerfrischendes Gemüt hat und vor Lebensfreude nur so sprudelt, sein Leben an der Seite eines karrierebewussten Langeweilers verbringt. Doch der karrierebewusste Langeweiler, namens Gustave und Ehegatte von Cécilie, war nicht immer so. Als Cécilie und Gustave sich kennenlernten, hatte er noch Träume, war abenteuerlustig und ließ sich von seiner Herzensdame mitreißen. Doch viele dieser Träume waren kostspielig. Ohne die nötigen finanziellen Mittel, war gar nicht daran zu denken, diese zu erfüllen. Also arbeitete Gustave an seiner Karriere. Doch mit steigendem beruflichen Erfolg, nahmen Träumerei und Abenteuerlust ab. 
"'Dein Mann kann nur noch bewerten. Er ist nicht mehr derjenige, den du geheiratet hast. Du warst für die Freiheit geschaffen, als freie Frau wärst du Schauspielerin geworden.'" (S. 14)
Heute denkt er nur noch an seine Karriere und das Geldverdienen. Cécilie jedoch hat sich den Esprit ihrer Jugend bewahrt. Und damals wie heute geht sie mit einem Lachen durchs Leben. Sie nimmt sich und die anderen nicht besonders ernst. Es scheint, als ob sie und Gustave ein Arrangement getroffen haben, das beide ihr Leben leben lässt. Er schraubt an seiner Karriere und sie macht das, wozu sie gerade Lust hat. Gustave liebt seine Frau abgöttisch, auch wenn er sie sich ein wenig seriöser wünscht. In der Gesellschaft anderer, tut sie ihm oft den Gefallen. Sie versteht es, zu repräsentieren und spielt die Rolle, die man von der Ehefrau eines Bankiers erwartet. Oft kann sie ihr Temperament jedoch nicht zügeln, was zu recht unkonventionellen Situationen führt. Das nimmt ihr jedoch keiner übel, ganz im Gegenteil. Ihre Eskapaden werden als originell betrachtet und sie ist damit ein gern gesehener Gast in der Pariser Gesellschaft.
Das Leben Cécilies könnte also so schön sein, wenn die Sache mit dem Brief nicht gewesen wäre.
Der verschwundene Brief wirft sie aus ihrem seelischen Gleichgewicht und man fragt sich, was der Inhalt dieses Briefes ist. Bis zum Ende der Geschichte baut die Autorin Louise de Vilmorin diverse Andeutungen ein. Als Leser hat man einen Verdacht, der jedoch mal bekräftigt und mal verworfen wird.

Von Beginn an hatte ich das Gefühl, mich in einem Stück aus dem Boulevardtheater zu befinden. Die Dialoge in diesem Roman haben einen hohen Unterhaltungswert. Sie sind geistreich und witzig zugleich. Insbesondere die Gespräche zwischen Cécilie und ihrem Mann haben es mir angetan, da hier ganz besonders der krasse Unterschied zwischen den beiden Charakteren zum Ausdruck kommt. Gustave merkt, dass seine Frau sich auf einmal merkwürdig verhält. Sie baut ein Lügengerüst um den verschwundenen Brief auf, in das sie sich jedoch verheddert. Das macht Gustave natürlich misstrauisch. Cécilie redet sich manches mal um Kopf und Kragen. Und man hat den Eindruck, dass Gustave ausschließlich das glaubt, was er glauben möchte. Er verschließt die Augen vor Cécilies offensichtlichen Schwindeleien und schafft sich somit seine eigene Wahrheit, in der seine Frau ganz gut wegkommt.
"Angesichts dieses vertrauenvollen Mannes, der sich zwar sorgte, aber den Hang hatte, stets nur das Gute zu sehen, das heißt, was für ihn persönlich von Vorteil war, war sie wie vor den Kopf geschlagen." (S. 194)
Diese Tendenz, sich Dinge schön zu reden und seine eigene Wahrheit zu schaffen, scheint dem Zeitgeist der damaligen Pariser High Society zu entsprechen. Die Charaktere, auf die man in diesem Roman trifft, zeichnen sich durch eine Ich-Bezogenheit aus, die ihresgleichen sucht. Man erlebt die Dame, die versorgt sein möchte und daher auf der Suche nach dem Mann für ihr Leben ist - auch, wenn dieser Mann bereits vergeben ist; man erlebt den älteren Mann, der auf der Suche nach einem Jungbrunnen ist und daher keine Skrupel hat, seine Zukunft mit einem Mädchen zu planen, das nur halb so alt ist wie er; man erlebt den Abenteurer, der ohne Rücksicht auf Verluste versucht, bei seiner Suche nach Liebe, Lust und Leidenschaft fündig zu werden. 
Nur Cécilie scheint aus der Art zu schlagen. Zumindest lässt sie ihr eigenes Wohl zugunsten ihres Ehemannes Gustave in den Hintergrund treten.

Louise de Vilmorin betrachtet ihre Charaktere mit einem Augenzwinkern. Sie hat damit eine kleine aber feine Satire auf die Pariser Gesellschaft geschaffen, in der sie übrigens als Adelige selbst zu Hause war.
"Marcelline Doublard-Despaumes hatte jenes Alter erreicht, in dem Frauen erblonden. Sie war üppig und leutselig, liebte Empfänge und Juwelen, Theater und Café crème zu jeder Tageszeit. Ihr Mann ähnelte ihr und schreckte genauso wenig wie sie davor zurück, seinen Reichtum auszustellen." (S. 31)
Der Roman spielt in der Zeit um 1920. Wobei er meines Erachtens auch früher angesiedelt sein könnte. Denn der Sprachstil Louise de Vilmorins hat einen Charme, der durchaus in die Zeit des Belle Epoque passen würde. Der Stil wirkt sehr lebhaft und farbenfroh. Teilweise wählt die Autorin eine sehr schwülstige Ausdrucksweise, die man beim Lesen mit einem Lächeln quittiert. Und es scheint, dass sie sprachlich eine Bewahrerin der Etiquette ist. Ehe ihre Wortwahl kompromittierend wird, greift sie lieber zu einer formvollendeten Umschreibung. Hier ist ein herrliches Beispiel:
Schlafzimmer = "das schattige Zimmer, wo Liebende einander nur finden, um sich zu verlieren"
Fazit:
Ich habe diesen Roman mit großem Vergnügen gelesen, da ich mich in eine geistreiche und zeitlose Boulevardkomödie versetzt fühlte. Man kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr raus, die Seiten fliegen nur so dahin und man hat leider schneller das Ende erreicht, als einem lieb ist. 
"Der Brief im Taxi" ist für mich ein weiterer Beweis, dass auch Romane, die schon ein bisschen älter sind, durchaus einen ganz besonderen Charme haben können.

© Renie

Der Brief im Taxi von Louise de Vilmorin, erschienen im Dörlemann Verlag (August 2016)
ISBN: 9783038200338


Über die Autorin:
Louise de Vilmorin, am 4. April 1902 in Verrières-le-Buisson bei Paris geboren, begegnete während ihres Literaturstudiums sie Antoine de Saint-Exupéry und verlobte sich mit ihm. Louise de Vilmorin entstammte dem französischen Adel, was ihr erlaubte, im Stammschloss der Vilmorin, dem Château de Verrières-le-Buisson, führende Künstler ihrer Zeit zu versammeln. Ihr langjähriger Lebensgefährte André Malraux regte sie zum Schreiben an, und in der Folge entstanden nicht nur die Histoire d’aimer, sondern auch die Romane Julietta, La lettre dans un taxi und Les belles amours sowie mehrere Gedichtbände. Bekannt wurde sie vor allem mit ihrem Roman Madame de …, 1953 von Max Ophüls verfilmt. Louise de Vilmorin starb am 26. Dezember 1969 an ihrem Geburtsort. (Quelle: Dörlemann)

Donnerstag, 1. September 2016

Ingvar Ambjørnsen: Aus dem Feuer


Die Schriftsteller, denen ich bisher begegnet sind, habe ich alle als sehr sympathische Zeitgenossen erlebt. Und dann traf ich in dem Roman „Aus dem Feuer“ von Ingvar Ambjørnsen auf einen Krimiautor namens Alexander Irgens. Diesen Alexander Irgens kann man durchaus als echtes Ekel seiner Zunft bezeichnen. Nur gut, dass es sich bei ihm um eine fiktive Person handelt - das hoffe ich zumindest ;-)

Quelle: Edition Nautilus

Worum geht es in diesem Roman?
Norwegens Krimikönig Alexander Irgens schlägt gemeinsam mit seiner Geliebten Vilde einen zudringlichen Fan krankenhausreif - nach einem opulenten Dinner mit elf Buchhändlerinnen. Daraufhin flieht er vor der skandalbegeisterten Presse, seiner Geliebten und seiner Ehefrau und taucht in Island und Deutschland ab. Zurück in Norwegen, scheint er unverhofft zu sich selbst und zu etwas wie Heimat zu finden. Doch dann holt ihn seine Vergangenheit ein - und dieser Roman wird selbst zum Krimi. (Klappentext)

Die Reaktionen der Presse auf Alexanders Angriff auf seinen Fan sind Fluch und Segen zugleich. Alexander steht kurz vor der Veröffentlichung eines weiteren Krimis aus seiner Erfolgsserie rund um seinen Helden Stig Hammer. Und scheinbar gibt es seitens des Verlages keinerlei Skrupel, die negative Publicity für den Erfolg seines neuen Buches auszuschlachten. Alexander setzt sich zwar ins Ausland ab, doch Negativ-Werbung ist auch eine Werbung. Und so ist sein Buch in aller Munde. Ein weiterer Bestseller aus der Stig Hammer-Reihe scheint damit vorprogrammiert.
„‚…Solange er nicht den Geist aufgibt, bringt dir das nur jede Menge Aufmerksamkeit. Man könnte fast glauben, das sei so arrangiert worden.’“ (S. 153)
Apropos Skrupel. Skrupel scheint generell für Alexander Irgens ein Fremdwort zu sein. Sein bisheriger Erfolg ist ihm zu Kopf gestiegen. Alexander Irgens gestaltet sein Leben nach seinen eigenen Gesetzen. Ich habe selten einen derart selbstherrlichen, überheblichen und egoistischen Protagonisten in einem Roman erlebt, wie Alexander Irgens. Der Mittelpunkt seiner Welt ist Alexander Irgens. Er ist das Maß aller Dinge, und seiner Ansicht nach ist er zu gut für diese Welt. Schuldempfinden hat er sich abgewöhnt. So ist der Betrug an seiner Ehefrau eine Selbstverständlichkeit für einen Mann seines Kalibers. Und dass er einen seiner Fans krankenhausreif geprügelt hat, ist diesem selbst zuzuschreiben. Warum ist er dem großen Alexander Irgens auch auf die Nerven gegangen? Die Liste der Negativ-Eigenschaften von Alexander Irgens ließe sich endlos weiterführen. Aber eine Schwachstelle hat er doch. Er wäre gern ein „richtiger“ Schriftsteller und nicht nur jemand, der massentaugliche Krimis schreibt. In seinen Anfängen hat er sich mit Novellen versucht, die vielversprechend für seinen weiteren schriftstellerischen Werdegang waren. Nur leider hat er diesen Weg nicht weiterverfolgt. Es ist halt einfacher, Krimis nach Schema F zu produzieren, als ein literarisch anspruchsvolles Werk zu schreiben.