Freitag, 3. April 2015

Günter Görlich: Den Wolken ein Stück näher





Ab 1944 nahm Görlich als Flakhelfer am Zweiten Weltkrieg teil. Er war in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und musste dort Zwangsarbeit leisten. 1949 wurde er nach Ost-Berlin entlassen, arbeitete als Bauarbeiter, bei der Volkspolizei und nach einem Pädagogikstudium als Erzieher.
Er erhielt diverse Auszeichnungen. Seit 1961 war er als IM bei der Stasi. Er wurde auf Mitglieder des Schriftstellerverbandes angesetzt. Diese "Tätigkeit" endete, als er Mitglied des ZK der SED wurde.

Klaus Herper erzählt in Den Wolken ein Stück näher seine Geschichte. Die Familie zieht aus dem beschaulichen Potsdamer Haus mit Garten nach Berlin in ein Hochhaus. Neue Umgebung, neue Schule, er hat zu tun, sich einzugewöhnen. Gleich am ersten Tag stößt er mit Heinz Mateja zusammen, bester Schüler der Klasse und bei allen, Schülern wie Lehrern, hoch angesehen. Alfred Magnus ist der beliebte Lehrer der 8b.
Nach einer Rangelei und erstem Beschnuppern freunden sich Klaus und Mateja leicht an. Richtige Freundschaft schließt Klaus schon mal mit Bully, der ständig ein Kofferradio mit sich rumschleppt, und Karin, aus der er noch nicht gang schlau wird.
Eine Klassenfahrt nach Hiddensee wird geplant. Mateja fungiert als Organisator und Klaus wird als "Sicherheitsobmann" vorgeschlagen. Lehrer Magnus hatte mit der Schulleitung abgeklärt, dass die Klasse während dieser Fahrt in den Jugendverband aufgenommen werden kann. Das geschieht dann während einer Nachtwanderung zum "Toten Kerl", wo Magnus das Gedicht Linker Marsch von Wladimir Wladimirowitsch Majakowski rezitiert. Er hat es vor 40 Jahren an eben dieser Stelle das erste Mal gehört, von dem jungen Schauspieler Arthur Hilmer. Dem jungen Magnus war das Gedicht damals zu aggressiv, so dass er mit Hilmer in Streit geriet.
Lehrer Magnus stirbt, und die Klasse fiel nun in ihren Leistungen merklich ab. Noch nicht öffentlich, dass es in der Schule bemerkbar wurde, aber so langsam, aber sicher.
Die neue Lehrerin, Frau Morgenstern, hat einen äußerst schweren Stand, Heinz Mateja lässt sie dermaßen auflaufen, dass sie es ohne die Unterstützung von Klaus und Karin hätte nicht schaffen können. Unterstützung kommt da auch aus dem Werk 8. Mai, in dem die Väter von Klaus und Karin arbeiten.

Es ist wirklich sehr "sozialistisch belehrend"-lastig. In meiner 8. Klasse damals gab es keinen Jungen oder Mädchen, der oder das so vernünftig gedacht hat, wie dieser Klaus Harper. Ich kann mich zumindest nicht dran erinnern.
Aber irgendwie ist mir das damals beim Lesen nicht bewusst geworden.