Samstag, 10. Januar 2015

Emma Adler: österreichische Journalistin und Schriftstellerin

Emma Adler wurde am 20. Mai 1858 in Debreczin geboren. Sie wuchs unter fünf Brüdern auf und wurde von denen umsorgt und verwöhnt. Der älteste, Heinrich, fühlt sich sogar für die Wahl eines Ehemannes verantwortlich.
Emma heiratet 1878 den jungen Arzt Victor Adler, der aus großbürgerlichem Haus kommt und zieht mit ihm in das Palais seines Vaters. Emma lernt sozialistische Ideen kennen, von denen sie so überzeugt ist, dass sie sich ab 1886 für die sozialdemokratische Bewegung einsetzt.
Ihre erste Veröffentlichung erscheint 1887, eine Reminiszenz an Goethe, den sie ihr Leben lang liebt.
Victors publizistische Tätigkeit und das Eintreten des Paares für politisch Verfolgte brachte sie in finanzielle Schwierigkeiten. Sie mussten innerhalb kürzester Zeit in eine kleine Wohnung in einer Wiener Mietskaserne ziehen. Sie geraten politisch unter Druck, Hausdurchsuchungen werden durchgeführt und ihr Mann wird verhaftet. Das verkraftet Emma nicht. Sie erleidet einen psychischen Zusammenbruch, von dem sie sich erst nach drei Jahren wieder erholt.
Emma Adler arbeitet viel. Sie übersetzt aus vier Sprachen, z. B. "Germinie Lacerteux", einen Dienstmädchenroman aus dem Französischen, aus dem Russischen das "Gnadenbrot" von Nikolai Turgenew (1897). Sie gibt Sprachunterricht und setzt den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit auf die Bildung der Arbeiterjugend.
1906 erscheint ihr Hauptwerk, "Die berühmten Frauen der französischen Revolution". 1918 stirbt ihr Mann. Mit seinem Tod wird sie nur langsam fertig. Ihr letztes Werk sollte eine Biografie Victor Adlers sein, aber sie konnte nicht, wie geplant, zu dessen 15. Todestag 1933 erscheinen. Sie kam erst 33 Jahre nach Emma Adlers Tod, 1968, heraus.

Emma Adler stirbt am 23. Februar 1935 in Zürich.